NOA - The Israeli Songbook. NOA &THE SOLIS STRING QUARTET - Live in Israel - Aviva - Berlin Online Magazin und Informationsportal für Frauen aviva-berlin.de Kunst + Kultur



AVIVA-BERLIN.de im November 2024 - Beitrag vom 30.09.2012


NOA - The Israeli Songbook. NOA &THE SOLIS STRING QUARTET - Live in Israel
Sharon Adler

War das letzte Album der in New York aufgewachsenen yemenitischen Israelin "Genes & Jeans" eine Reise in Vergangenheit und Zukunft, setzt sie nun der zwischen 1920 und 1970 entstandenen Musik ...




... "Shirei Eretz Israel" ("Lieder des Landes Israel") ein würdiges Denkmal.

Die Künstlerin Achinoam Nini (international bekannt als Noa) wird immer wieder mit der 2000 verstorbenen Ofra Haza verglichen, und das wohl auch aus offensichtlichem Grund. Beide Frauen sind/waren israelische Sängerinnen jemenitischen Ursprungs, singen Pop, ohne dabei ihre Kultur zu vergessen und sind weltbekannt. Beide sind in Israel mehr als Popstars und (waren) auch sozial und politisch stark engagiert. Ofra Haza sang auf der Friedensnobelpreisverleihung von Yitzhak Rabin und Yassir Arafat, Achinoam Nini einige Minuten bevor Yitzhak Rabin ermordet wurde. Während aber Ofra Haza als eins von neun Kindern im ärmsten Viertel Tel Avivs aufwuchs, verbrachte Noa ihre Kindheit und Jugend im kulturellen Welt-Zentrum New York und kam erst im Alter von 17 Jahren nach Tel Aviv.

Seit den neunziger Jahren ist die israelische Sängerin Noa auch dem deutschen Publikum ein Begriff. Nicht nur als begnadete Sängerin, sondern auch als Komponistin und Autorin von Liedern, die oft an ihre Vorbilder von Paul Simon über Joni Mitchell bis Leonard Cohen erinnern.
Es gibt aber auch eine andere Seite. In ihrem Album "Genes & Jeans" aus dem Jahr 2008 beschrieb sie im Titelsong, dass sie eher die Luft anhalten könne, um in fremde Jeans zu passen, nicht aber ihre Gene verleugnen, und sie singt von der Sehnsucht, dazu gehören zu wollen.

"The album is a personal album in a sense that it is drawn very deeply from my family`s experience and my own experience as child of this family. My family`s sense of movement is very strong. Having been born in Israel, knowing that I was Yemenite, while never having been there, and then growing up as a Yemenite Israeli child in America is probably the most important part of my identity, and has made me who I am today.
In this album I was not only interested in learning about the family`s story and understanding their motives but also learning more about the old Yemenite songs and trying to give them a more personal context. Fusing them with new English lyrics and music, which would make them more personal and closer to my own universe.
, so Noa im Interview mit AVIVA-Berlin.

Seit den zwanziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts legten israelische AutorInnen und KomponistInnen aus Europa, Asien, dem Mittleren Osten den Fokus darauf, "israelische" Lieder zu schreiben – keine "Shtetlmusik", keinen Klezmer, keine orientalische Musik, vielmehr eine Musik, die den Geist des Neuen, den Aufbruch und die Freiheit vereinigen sollte.

So entstand zwischen ca. 1920 und 1970 "Shirei Eretz Israel" ("Lieder des Landes Israel") Das sind Lieder, die in Israel wirklich jede/r, der älter als 30 ist, kennt. Und sie brachten den Einwanderern, die aus aller Ländern der Erde in das kleine Land eingewandert sind, neben dem Ulpan die hebräische Sprache nahe. Am Lagerfeuer, auf der Straße, durch Radio und Fernsehen, bei der Arbeit im Kibbuz, ganz einfach nebenbei.
Mit dem "Israeli Songbook" setzen Noa und ihr langjähriger musikalischer Weggefährte Gil Dor diesem Kulturgut ein Denkmal.

Inspiriert von der Einladung des "Israel Festivals", mit dem Jerusalem Symphony Orchestra zusammen zu arbeiten und von der Tatsache, dass Noa und Gil Dor inzwischen auf eine über 20 jährige musikalische Zusammenarbeit zurückblicken können, entstanden zusammen mit Ilan Mochiach die Arrangements für das Orchester. In der Tradition klassischer "Standards" wollten die KünstlerInnen diese Lieder auf dem gewohnt hohen Niveau interpretieren und griffen dabei auf Lieder wie "Hayu Leilot" zurück, das ursprünglich durch Esther Ofarim bekannt wurde. Neu arrangiert und mit einem Gedicht von Rachel verknüpft, hat Noa diesem Stück ihrem unverwechselbaren Stempel versehen und so etwas völlig Neues geschaffen, die Originale immer behutsam im Blick behaltend.

AVIVA-Tipp: Noas Stimme ist einzigartig schön und beinahe nicht in Worte zu fassen. Passend wäre nur dieses eine: außerirdisch. Die Auswahl der Lieder auf diesem Konzeptalbum ist mehr als gelungen und deren musikalische Arrangements kreieren neue und vertraute Bilder.

NOA wird im Rahmen ihrer CLASSIC NOA – TOUR auch in Berlin Halt machen: am:
26.11.2012 ist sie in der UdK zu Gast!

Mehr Infos unter:
www.noasmusic.com

NOA - The Israeli Songbook
V.Ö.: 14. Sept. 2012
(Pinorrekk Records/Edel kultur EAN 4013334050494)
www.pinorrekk.de

NOA &THE SOLIS STRING QUARTET - Live in Israel
(Pinorrekk Records/Edel kultur EAN 4013334050500)
V.Ö.: 14. Sept. 2012
www.pinorrekk.de

Weiterlesen auf AVIVA-Berlin:

Noa - Genes and Jeans

Interview with Achinoam Nini – NOA
AVIVA-Berlin talked with Noa about home, ambivalent Israeliness, peace activism, power-failures and Leonard Cohen as a mantra source for inner power and letting go the pursuit for perfection.

Interview with Noa on her new Album Genes and Jeans
Growing up as a Yemenite Israeli in New York, returning to Israel for love, and performing all over the world, Noa`s latest album is a journey to her past and future, as a granddaughter and mother

Noa and the solis string quartet - live in Israel

Born with principles and a lot of chutzpah. Noa in interview (2006).






(Quellen: AVIVA-Berlin (Margret Müller), Pinorrekk Records/Edel kultur)




Kunst + Kultur

Beitrag vom 30.09.2012

Sharon Adler